Modell eines Wasserspeiers der Esslinger Frauenkirche in 925er Sterling Silber

In etwa 80 Stunden Arbeitszeit schuf ich das Beutauflair Werkstück Nr. 4, ein detailgetreues Modell eines Wasserspeiers der Esslinger Frauenkirche in 925er Sterling-Silber auf einem Sockel aus ebonisiertem Birnbaumholz von Schreinermeister und Restaurator Joachim Blessing. Die Inspiration kam bei der Betrachtung von Fotografien von Dipl.-Ing. Peter Köhle auf einer Ausstellung im Esslinger Stadtmuseum.

Die Hauptaufgabe der Wasserspeier war es, bei Regen und Gewitter „das Böse zu bannen“ und weniger das Regenwasser abzuleiten.

In der Vorstellung des Mittelalters stürmen die Dämonen mit Blitz und Donner heran und versuchen, zwischen Mauerkante und Dachtraufe in die Kirche, d.h. ins Zentrum der Gemeinde einzudringen. In den Fratzen der Wasserspeier erkennen die Dämonen sich selbst und werden von ihnen durch das aus den Mäulern herausschießende Wasser auch noch angespuckt. Dazu kommt das dabei entstehende gurgelnde Geräusch des fließenden Wassers.

So erklärt sich auch, warum die vielen aufwendig gearbeiteten und heutzutage als Bauschmuck empfundenen Figuren kaum erkennbar in so großer Höhe angebracht sind:
Sie sind eben gerade nicht für die Menschen da.

Von dem deutschen Wort „Gurgeln“ leiten sich auch die Begriffe für Wasserspeier in einigen anderen Sprachen ab, wie z.B. „Gargoyles“ (engl., frz.) und „Gargolas“ (span.)